Sprachpatenschaften
Sprachpatenschaften
Das Projekt Sprachpatenschaften hilft Kindern und Jugendlichen beim Erwerb deutscher Sprachkenntnisse, beim Umgang mit der deutschen Sprache, bei Fragen des Alltagslebens in unserer Stadt und beim Training interkultureller Kompetenzen.

Speziell zu Fragen der Berufsorientierung wird
auf Anregung der "Initiative für Sprache + Beruf"
seit März/April 2006 als Gemeinschaftsprojekt des Vereins
Pflaster e.V. und der Sekundarschule Kastanienallee
von Jugendlichen eine Handreichung erarbeitet.

Diese gibt über eine jugendgemäße Sprache und eine Übersetzung in die jeweilige Landessprache/Dialekt mehrere Möglichkeiten des Sprachtrainings und der interkulturellen Zusammenarbeit mit Jugendlichen anderer Nationalitäten. Außerdem soll für die Eltern, die in der Regel schlechte deutsche Sprachkenntnisse haben,
  • Unterstützung bei der Information über aktuelle Berufsbilder in Deutschland/Region Halle gegeben und
  • die Zusammenarbeit der Schule mit den Eltern gefördert
werden.

Die Zusammenarbeit wird von jugendlichen SprachpatInnen (Studierende) moderiert.

Das Projekt wird unterstützt von der
Deutschen Kinder und Jugendstiftung im Rahmen von
Was sind die Projektziele?
  • Hilfe bei der gemeinsamen Berufsorientierung für deutsche und ausländische SchülerInnen
  • Hilfe beim Erwerb spezifischer deutscher Sprachkenntnisse
  • Training der deutschen Sprache und interkultureller Kompetenzen
  • Training der jeweiligen Heimatsprache (Zweitsprachenkonzept)
  • Erarbeitung von Informationen für die Arbeit mit den Eltern
  • Organisierung der Elternarbeit zur Hilfe bei der Entscheidungsfindung für die berufliche Orientierung
  • Unterstützung bei der Arbeit mit den Migrantenfamilien
  • Fortführung des Projektes zur immer weiteren Vervollständigung der Handreichung
  • Möglichkeiten der Verallgemeinerung/Veröffentlichung in verschiedenen Medien
Warum soll das Projekt umgesetzt werden? Wie ist die Idee entstanden?

Die Idee entstand aus der Feststellung, dass einerseits schon deutsche Jugendlich große Probleme haben, offizielle Berufsbilder zu erfassen und zu verstehen. Welche Probleme haben dann andererseits Jugendliche, die auch noch sprachliche Defizite haben und in ihren Heimatsprachen (z.B. kurdische Dialekte) auch keine analogen Worte zu technischen und anderen Begriffen finden? Andererseits haben die Eltern/Väter noch weniger Vorstellungen über die moderne deutsche Berufswelt und die Probleme des Arbeitsmarktes, kennen oft meist nicht die Wege in eine Berufsausbildung und die verschiedenen Möglichkeiten.
Dazu kommen die Sprachprobleme, die bei den meisten Eltern sehr ausgeprägt sind. Die Kinder übernehmen in der Familie Dolmetscherfunktionen (Arztbesuch mit der Mutter u.ä.). Das geht bis hin zu der Sprachmittlerrolle zwischen in Deutschland geborenen und aufgewachsenen jüngeren Geschwistern und den Eltern, die oft nur ihre Heimatsprachen kennen.

Die Kontakte zwischen Schule und Elternhaus sind außerdem auch sehr stark vom Nichtwissen um bestimmte Regeln und Verfahrensweisen (Schulordnung u. ä.) beeinflusst. Das Projekt bietet in seiner Komplexität viele Ansätze, mittel- und langfristig diese Fragen positiv zu beeinflussen.

Was soll passieren? Wie soll das Projekt umgesetzt werden?

Es wurde bereits unter Anleitung der SprachpatInnen Berufsprofile als „Pilotprojekt“ durch ausländische und deutsche Jugendliche erarbeitet. Das Ergebnis wurde zwischen Verein und Schule für die Arbeit der Sprachpatinnen evaluiert und wird gegenwärtig präzisiert. Das Projekt wird in die Planung der Sprachpatenschaften, in das sozialpädagogische Konzept (multikulturelle Schule) und das Schulprogramm als Gemeinschaftsprojekt aufgenommen und damit auch von dem Lehrerkollegium unterstützt. Die SprachpatInnen (in der Regel Studierende) werden die Gruppen in das Grundprinzip der Arbeit einweisen, den Prozess der Gruppenarbeit an den einzelnen Berufsbildern moderieren und die entsprechenden Hilfestellungen organisieren – z.B. über das Integrationsnetzwerk der Stadt die sprachliche Richtigkeit in den einzelnen Sprachen testen lassen. Die eigentliche Arbeit selbst wird von den Gruppen eigenständig durchgeführt. In diesem Prozess wird versucht, über die Schüler die Eltern zu erreichen und mit einzubeziehen.

Die Ergebnisse werden in digitalisierter und in Printform erstellt. Über die vorhandenen Kontakte der Schule werden Elternversammlungen organisiert. Ein entsprechender Einsatz der beteiligten SchülerInnen als sprachliche „Multiplikatoren“ ist vorgesehen.

Das Projekt findet viele Interessenten, die Mitarbeit und Unterstützung anbieten.
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Wer Menschen beim Lernen unterstützt, leistet wirksame Hilfe zur Selbsthilfe.