Anfang April 2006:
Die Arbeit am Projekt "Handreichung zur Berufsorientierung" hat begonnen.
In der Gruppe werden die Arbeitsschwerpunkte besprochen
Die aktuellen Arbeitsschwerpunkte (Türkisch, Kurdisch, Russisch) sind festgelegt.
Projektleiter Maximilian war mit den Projektgruppen im Berufsinformationszentrum (BIZ) zur Vorauswahl der fünf geplanten Berufsprofile. Es gibt den Kontakt zu Batul, einer Bauingenieurin aus dem Irak. Sie wird fachliche und sprachliche Unterstützung geben, da sie sehr gut Persisch, Arabisch, Englisch und kurdische Dialekte spricht.
Mesgien und Max übernehmen die Gruppe Kurdisch
Neue Sprachpaten kommen dazu...
Nicole mit Habibe in der Gruppe Türkisch
Torsten mit Jevgenij in der Gruppe Russisch
Anfang Mai ist die erste Übersetzung fertig - das Profil zur Ausbildung eines Zahntechnikers... in Russisch. Es folgt relativ schnell dann auch die Fachkraft für Lagerlogistik. Das erste Profil in Türkisch ist die Fachkraft für das Gastgewerbe. Für Habibe nicht nur eine sprachliche Herausforderung. Sie hat in der Bearbeitung mit der Hilfe von Nicole sehr viel über den Beruf erfahren.
Intensive Arbeit in den Gruppen ist angesagt...
Berufliche Lexik erfordert so manchen Hinweis...
Es geht nicht ohne Probleme ab... (23.05.06)Mesgien und Max stoßen bei der Bearbeitung der Berufsprofile (z.B. Altenpfleger/in) in kurdischer Sprache auf sehr viele Probleme. Da fehlen einfach Begriffe... die Sprachbasis ist nicht auf die moderne Entwicklung in der Technik oder in der Medizin anzuwenden. Auch bringen die unterschiedlichen Dialekte Fragen, die erst noch einmal mit Hilfe von Experten aufgeklärt werden müssen. Wir holen uns Hilfe.
Gemeinsam entscheiden wir, dass dafür zunächst das Arabische genutzt wird. Hier sind die Sprachkenntnisse von Mesgien, Max und Batul eine gute Grundlage, um ein Stück weiter zu kommen.
Unser Workshop am 29. Mai 2006Danke an die
St. Briccius-Gemeinde in Halle-Trotha. Sie stellten uns die Räume zur Verfügung. Es wurde ein erfolgreicher und abwechslungsreicher Tag. Wir hatten auch einen Gast: Frau Ruge als verantwortliche Koordinatorin des Projektes "children´s hour" in Sachsen-Anhalt.
Im Mittelpunkt stand zunächst die Analyse des erreichten Standes. Jeder konnte seine Meinung einbringen und es wurde eine lebhafte Diskussion. Für Habibe ist es z.B. sehr wichtig, dass sie selbst die Berufe sehr gründlich kennen lernt - z. B. die Fachkraft im Gastgewerbe. Sie hat zwar das Ziel, einmal Lehrerin für Mathematik zu werden, aber die Arbeit mit den Berufsprofilen gibt ihr viele neue deutsche Sprachkenntnisse, ermöglicht das Verständnis für ihr unbekannte Berufsbereiche und - was nicht zu unterschätzen ist für die weitere Lebensplanung - sie arbeitet damit auch an der Entwicklung ihrer Muttersprache.
Torsten bestätigte diese Gedanken aus seiner Sicht. Er hätte nie gedacht, dass diese Tätigkeit als Sprachpate so interessant sein kann. Es wird intensiv gearbeitet, aber ohne die notwendige Lockerheit zu verlieren. Für ihn sind als angehender Lehrer auch die Berufsinhalte interessant und mit seinem Partner Jevgenij hat er die Chance tiefer in die russische Sprache einzusteigen.
Zum erreichten Stand in den Gruppen sind wir uns einig, dass unser Ziel, fünf Berufsprofile zu übersetzen, erreicht wird. In der ersten Ferienwoche im Juli werden wir die Arbeit abschließen, damit dann das Layout für die Handreichung fertig gestellt werden kann. Anfang des Schuljahres werden wir vor der Schulkonferenz dann das Projekt vorstellen. Ziel ist, dass diese Form Nachahmer findet und die Handreichung dann kontinuierlich wächst.
Was ist bei der weiteren Arbeit zu beachten?
Speziell zum Kurdischen werden wir uns Hilfe holen, um hier die Grundproblematik mit Insidern zu diskutieren. Auf alle Fälle werden wir in alle Übersetzungen die deutschen Fachbegriffe mit aufnehmen. Das kann den späteren Nutzern den Zugang zur beruflichen Lexik erleichtern. Über die Internetseite wird es dann auch möglich sein, die Übersetzungen in einer geeigneten Form zu veröffentlichen. Weiterhin wird empfohlen, parallel zum Projekt an der Idee vom "Kleinen Lexikon der Arbeitswelt" weiter zu arbeiten. Wie die SchülerInnen bestätigten, wäre das auch für ihre Eltern eine ganz wichtige Frage. Viel haben sich mit der deutschen Alltagssprache beschäftigt, haben aber in der Arbeitswelt keine Chance, weil da viele Dinge unbekannt sind.
... es wurde aber nicht nur gearbeitet...
So ein Treffen hat ja natürlich auch das Ziel, sich näher kennen zu lernen und gemeinsam Spaß zu haben. Was bietet sich da mehr an, als eine echte internationale Küche. Alle hatten sich Gedanken gemacht und - mit Hilfe der Familien - gab es russisch-türkisch-kurdisch-syrisch-arabisch-deutsche Küche.
Beim Essen wurde dann die Idee geboren, ein gemeinsames Workshop-Kochbuch mit den Rezepten zusammen zu stellen.
Unsere Tafel Torsten als Fischspezialist
Max der Falafel-Fan - Claudia als Kaltmamsell
Gemeinsam haben wir uns dann auch einen "jungen" Film über Halle angesehen und haben die Ballonfahrt nachvollzogen... was zeigte, dass vor allem die Mädchen noch viel von ihrer neuen Heimatstadt kennenn lernen müssen. Wir werden ihnen dabei helfen...
... und haben mit einem Spaziergang an die Saale begonnen.
Am Wehr in Trotha
An der Brücke zum Forstwerder. Links unser Gast, Frau Ruge,
vom Projekt "Childrens hour"
Dann wurde es auch sportlich...
Wir werden auch das
Holz-Pflaster-Kunst-Projekt unterstützen.
Jeder wird einen Würfel gestalten...
Gemeinsam arbeiten und gemeinsam essen...
Jevgenij und Torsten sind auch hier ein Team...
Bei der Vorbereitung zum Grillen sollte das Feuer etwas wärmen...
... und dann hat es gut geschmeckt.
Es war ein schöner Tag...
Schnell nach Hause, Mama hatte schon ein paar Mal angerufen...
Am Lagerfeuer wurde es dann Abend...
Die erste Etappe ist abgeschlossen...(24.06.2006)
Die ausgewählten Berufsprofile sind fast alle übersetzt. Es gab den Vorschlag, die teilweise recht komplizierte Technik-Lexik auch gleich auf gesonderten Listen zu erfassen. Diese können dann im späteren Layout als Glossar aufgenommen werden oder auch in das geplante "Kleine Lexikon der Arbeitswelt" einfließen. Das wird uns dann verstärkt im Juli beschäftigen.
Wir haben die Möglichkeit, in den Räumen der
avd-agenturdie Technik zu nutzen. Die Rechner wurden bereits auf Russisch und Türkisch eingestellt. Wir können erst einmal die Dateien anlegen und werden dann noch die günstigste Form für die Gestaltung auswählen.
Eine sehr gute Möglichkeit zur Diskussion ist unser nächster
Workshop am 25.07.2006.
"Halle von der Saaleseite"
Auf der
MS "Rabeninsel" haben wir sehr gute Arbeitsmöglichkeiten und viel Zeit, gleichzeitig die Schönheiten der Stadt zu genießen. Sehr interessant wird sicher auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Sprachpaten, die jetzt ja schon fast vier Jahre Erfahrung in das Gesamtprojekt einbringen.
Workshop am 25.07.2006Eigentlich sollte es ja auch "Halle von der Saaleseite" werden. Die Hitze hatte den Wasserstand der Saale aber heftig fallen lassen. Die Schiffsführung bat um Verständnis, dass wir "nur" in Richtung Wettin fahren können. Das sollte aber der geplanten Arbeit und der guten Laune keinen Abbruch tun.
Die Schiffsführung lag in bewährten Händen...
Ziele des Workshops waren die Diskussion zum aktuellen Arbeitsstand und die Verständigung über die notwendigen Aktivitäten in der Ferienzeit/zum Schuljahresanfang. Ende September sollen dann in den Gremien der Sekundarschule Kastanienalle die Projektidee und die Ergebnisse präsentiert werden. Auch andere Möglichkeiten sollen genutzt werden, um für eine Weiterführung der Projektidee "auf breiten Schultern" zu werben.
Im Schatten der Burg Giebichenstein konnte Projektleiter Max (im Bild mit Hut) nicht nur die Qualität des schon traditionellen internationalen Speiseplans würdigen, sondern auch die Ergebnisse der Arbeit.
Ein weiterer wichtiger Punkt war auch der Erfahrungsaustausch mit den SprachpateInnen aus den anderen Projekten (Sprachklub, Nach- und Hausaufgabenhilfe, Elternarbeit)
und den Partnerinnen aus der Schule
(Frau König und Frau Weil)
Es zeigte sich, wie wertvoll die Idee war, die unterschiedlichen Akteure mal an einen Tisch zu bringen, sich kennen zu lernen und über die jeweiligen Erfahrungen zu diskutieren.
Auch wenn die Projektansätze unterschiedlich sind, ist das Ziel - Unterstützung beim besseren Umgang mit der deutschen Sprache und die Hilfe bei der Bewältigung der vielen Alltagsprobleme - gleich.
So zeigte sich auch, dass neben den allgemeinen Fragen des Umgangs mit der deutschen Sprache die spezielle Schul- und Fachlexik und besonders dann das große Problem der "Lexik der Arbeitswelt" unbedingt in der weiteren Projektarbeit eine Rolle spielen müssen.
Sehr kompetent konnte das besonders Olga Ebert (links im Bild)
darstellen. Sie hat als Spätaussiedlerin viele Höhen und Tiefen bei ihrer Integration in Deutschland durch. Engagiert sich deshalb aber auch schon fast drei Jahre als Sprachpatin, was ihr nach ihren eigenen Worten viel Kraft und Mut gegeben hat. Sie ist jetzt dabei, die neu gegründete Ortsgruppe der "Landsmannschaft der Deutschen aus Russland" in Halle aufzubauen und wird dabei vom Verein "Pflaster" e.V. unterstützt. Sie ist jetzt schon dankbar für die ersten Ergebnisse bei der Übersetzung der Berufsprofile in das Russische. Es gab von ihr aber auch die Anregung, mal mit SchülerInnen mit Migrationshintergrund zu analysieren, welche Hilfe sie bei der schulischen Lexik (z.B. in Mathematik oder Physik) brauchen, um z.B. erst einmal einfache Aufgabenstellungen verstehen zu können - eine wichtige Basis, um überhaupt lernen und mitarbeiten zu können.
Viele Gedanken und Überlegungen wurden eingebracht, die in der Arbeit nach der "kleinen Sommerpause" eine Rolle spielen werden. Ein "Feriencamp" am 16. August wird sich z.B. als Teilprojekt der "Handreichung" einmal mit der von Olga Ebert dargestellten Frage der speziellen schulischen Lexik auseinandersetzen.
Es wurde aber nicht nur über die Arbeit der Sprachpaten geredet, sondern auch die Fahrt nach Wettin genutzt, um vor allem den "Neuen" in Halle ein sehr schönes Stück unserer Heimat vorzustellen.
Die Bogenbrücke am Forstwerder vor der Trothaer Schleuse war schon beim ersten Workshop ein Ziel. Aber die vielen Fragen....
Warum gibt es in Halle so viele Staustufen in der Saale? Was ist ein Wehr und wie funktioniert eine Schleuse? Wer war "Jahn" und warum hat er in den Klausbergen in einer Höhle gewohnt? Wie gelang es dem Ludwig, in die Saale zu springen? Wird im " Krug zum grünen Kranz" immer noch gesungen? Warum heißen die Hügel bei Brachwitz "Alpen"? Was für eine Bedeutung hat "Salzmünde"? Was ist eine Gierfähre? Die Familie der "Wettiner" und ihre Bedeutung für Europa!? Was haben die "Templer" hier gemacht und welche Bedeutung haben sie jetzt?
Es blieb Zeit, um zumindest das Interesse an Dingen zu wecken, die bisher nicht bekannt waren. Susan Gülen war sichtlich bewegt und sagte nur: "Es ist einfach schön hier!"
Unser Workshop hat viele neue Ideen geboren, die weitere Arbeit wurde in die notwendigen Bahnen gebracht und es gab viele schöne Eindrücke. Es hat allen Spaß gemacht!
PS.: Einen Tag danach brachte die Post einige Exemplare der Grußkarte für die "Schönen Ferien" von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und der Aktion "children´s hour", an der unser Projekt mitgewirkt hat. Vielen Dank für den Text auf der Rückseite, der sehr schön die bisherige Arbeit im Projekt darstellt.
"Nach den letzten Sommerferien im Regen stehen? Der Übergang von der Schule ins Berufsleben gestaltet sich oft schwierig. Jugendliche aus Halle/Saale mit familiären Wurzeln in Russland, der Türkei oder dem Iran haben sich deshalb mit Studenten zusammengetan: Gemeinsam loten sie berufliche Perspektiven aus und trainieren gezielt deutsche Sprachkenntnisse - damit die Jungen und Mädchen auf dem Arbeitsmarkt mitreden können. Die Sprachpatenschaften sind ein Projekt von Pflaster e.V. und werden von children´s hour, dem Stiftungsfond der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, unterstützt.
Bitte spenden Sie an children´s hour, damit Projekte wie dieses und Jugendliche in unserem Land eine Zukunft haben.
Konto 23 816 63
BLZ 100 700 24
Informationen unter
www.dkjs.de"
In der Sommerpause und trafen wir uns mit Jugendlichen unterschiedlicher Nationalitäten am 16.08. zu einem kleinen Feriencamp. Inhalt der Diskussion war auf Anregung aus unserem zweiten Workshop die Hilfestellung für SchülerInnen bei dem besseren Verständnis von Aufgabenstellungen im Unterricht. Was haben SchülerInnen selbst für Erfahrungen gesammelt? Wo gab und gibt es Probleme? Was kann man tun, um hier die Arbeit zu erleichtern? Im September gab es zu diesemneuen
Teilprojekt der Sprachpatenschaften bereits das erste Arbeitstreffen.